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Ja, das Orchester Holzhausen ist natürlich mit seinen insgesamt 26 Musikerinnen und Musikern wesentlich größer als wie hier auf dem Bild, das anlässlich unsers Kinder- und Nachwuchsorchestertreffens (KNOT) am 11.06.22 auf der Festung Königstein entstand. Was es diesbezüglich also mit der zu sehenden erweiterten sogenannten Hörnchen-Abteilung auf sich hat, ist in der nachfolgenden Historie des Vereins zu erfahren.

Das Orchester Holzhausen aka das Einhornorchester

Die Anfänge des Orchesters Holzhausen liegen im Jahr 1991. Es ist eines von mehreren Klangkörpern im Leipziger Süden, welches von Herrn Helmut Römer gegründet und aufgebaut wurde. Er sammelte Schüler der Mittelschule Holzhausen um sich, organisierte diesen Instrumente und baute so das Orchester auf. Es formierte sich zunächst der Förderverein des Orchesters Holzhausen.

Musikalische Starthilfe gaben Musiker des Blasorchesters Leipzig, welche in Proben und Probenlagern den Verein voranbrachten. Zu den Hochzeiten waren im Verein knapp 40 Musiker aktiv. In dieser Zeit stellte sich das Orchester zahlreichen Jurys bei Wertungs- und Kritikspielen mit mitunter sehr guten Ergebnissen. Die Wertungsspiele brachten das Orchester in den neunziger Jahren bis nach Spanien – für viele der Mitglieder war es wahrscheinlich die erste Auslandsreise. Es folgten weitere Reisen nach Dänemark, in die Niederlande und die Tschechei.

Nach der Jahrtausendwende schrumpfte der Verein. Der Wechsel von der Schule ins Berufsleben, eigene Familiengründungen oder schlicht die Pubertät führten vielfach dazu, dass sich die Prioritäten bei einigen Musikern änderten.

Es wuchs die Herausforderung, ein Repertoire zu finden, welches realisierbar ist und Musiker sowie Publikum gleichermaßen anspricht. In dieser Zeit wuchs die Flexibilität erheblich. Der musikalische Fokus entwickelte sich weg von konzertanter Blasmusik, hin zu Unterhaltungs- und Tanzmusik.

Ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ist wohl ohne Zweifel ein Konzert des Orchesters im Rahmen der "euro-scene" im Schauspielhaus. Die belgische Truppe NTGent führte das Stück "En avant, marche!" ("Vorwärts, marsch!") in Leipzig auf und suchte hierfür Laienensemble, mit welchen das Stück umgesetzt werden sollte. Sein unwahrscheinliches Thema: die Blaskapelle jenseits des Klischees. Das Publikum ließ sich begeistern für eine Performance zwischen avantgardistischem Tanz- und Musiktheater und mittendrin in stehenden Ovationen für das bewegende Stück: die Orchester Holzhausen und Liebertwolkwitz.

Das Orchester erhielt im Laufe der Zeit einen – zunächst inoffiziellen – Namenswechsel. Es benannte sich als Einhornorchester - etwa im Jahr 2009, als auffiel, dass wir ein Waldhorn, ein Flügelhorn, ein Tenorhorn und ein Baritonhorn hatten. Jeweils ein Horn also. Die Idee wurde immer weitergesponnen. Dann wurde deutlich, dass man Nachwuchs recht gut mit dem Einhorn einfangen und die Kids in Hörnchen verwandeln kann. Der bis dahin inoffizielle Spaß avancierte immer mehr zur offiziellen Nebenbezeichnung.

Und wie ein Einhorn tauchen auch unsere Musiker an überraschenden Orten zur Unterhaltung auf – etwa in privaten Wohnzimmern, im offenen Waggon einer Dampfeisenbahn, auf einer Waldlichtung oder unter dem Balkon eines Jubilars in Viruszeiten.

Einfangen ließ sich auch unser neuer Dirigent, Torben Friedrich. Startete er zu Beginn des Jahres 2020 unter denkbar ungünstigen Bedingungen, haben er und die Musiker gut zueinander gefunden und wir freuen uns auf die kommende gemeinsame Zeit.
 

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